Aligner aus dem Netz: lieber nicht a. piacquadio | pexels

Aligner aus dem Netz: Wenn einem das Lächeln vergehen kann...

28. Mai 2021

"Self-made" ist hip & trendy. Dentale Ästhetik aber benötigt Experten-Know-how; das sehen Aligner-Start-ups allerdings nicht so eng...

Anhörung zur Patientensicherheit

Die Werbung macht es vor: "Mach Dein Ding!" - so heißt es werbewirksam für einen Endverbraucher-Baumarkt; so weit so gut. Aber kann das auch für einen Eingriff in das diffizile Kau- und Zahnsystem gelten? In eine über den Biss und das Kiefergelenk gesteuerte dynamische Gesamtkonstellation?

Wir finden: NEIN. Und damit sind wir (glücklicherweise) auch nicht allein: Im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestags fand auf Antrag der FDP-Bundestagsfraktion, „Patientensicherheit bei Aligner-Behandlungen durchsetzen“, eine Expertenanhörung statt. Dieser im ersten Quartal 2021 gestellte Antrag „fordert die Bundesregierung auf, gemeinsam mit den zuständigen Selbstverwaltungsgremien und Ländern Maßnahmen zu ergreifen, damit Aligner-Behandlungen nicht mehr von gewerblichen Unternehmen ohne eine vollumfängliche zahnheilkundliche Begleitung durch approbierte Kieferorthopäden oder Zahnärzte angeboten werden können“. 

So viel sei verraten: 

Anhörung im Deutschen Bundestag: Patientensicherheit bei Aligner-Behandlungen durchsetzen", Bildquelle: pixabay

Die geladenen Experten kamen in Scharen. Die komplette Anhörung für Interessierte ist auf der Webseite des Bundestages in einem Feed zu sehen.

 

Frage-Antwort-Spiel

Wer zuvor noch nie einem solchen Ausschuss gelauscht hat: Hier herrschen feste Regeln. Die zur Sprache kommenden Experten (von den Fraktionen geladen) untermauern die politisch geforderten Ziele. Die Bundestagsmitglieder stellen die entsprechenden Fragen - im Normfall ein Schlagabtausch mit kontroversen Argumentationsketten. Diese Anhörung bestach allerdings durch eine klare Linie: gleiche Meinung. Es wurde konstatiert: Handlungsbedarf ist von Nöten!

Ob ausführliche Diagnostik, fachlich-medizinische Begleitung bei der Behandlung als auch die Frage der Aufsicht wie der Qualitätssicherung seien zu diskutieren. Mehr noch: es gelte "Mindeststandards" zu definieren. Nicht klein, intern, elitär - sondern laut auf der politisch-demokratischen Bühne.

Weitere Infos dazu auch in dem spannenden Artikel der Kollegen der DZW.

 

Am Rande des Lächelns

von dzw.de

Mit einem Lächeln-Versprechen werben viele gewerbliche Aligner-Anbieter – doch wie sieht es hier mit der Patientensicherheit aus?

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